Xbox Scarlett: Microsoft arbeitet an Next-Gen-Xbox ohne Laufwerk

Frank Hüber
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Xbox Scarlett: Microsoft arbeitet an Next-Gen-Xbox ohne Laufwerk
Bild: Microsoft

Dass Microsoft unter dem Codenamen Scarlett nicht nur an einer neuen Xbox arbeitet, kam bereits vor rund einem Jahr als Gerücht auf. Mitte des Jahres hieß es dann, Microsoft habe die Arbeiten an einer günstigeren, weniger leistungsfähigen Next-Gen-Xbox ohne optisches Laufwerk verworfen. Nun flammen diese Gerüchte wieder auf.

Wie The Verge erfahren haben will, plant Microsoft weiterhin mit zwei neuen Xbox-Konsolen zum Herbst 2020 unter dem Codenamen Scarlett. Dabei sind auch die bereits durchgesickerten Codenamen der Konsolen selbst wieder im Umlauf. „Lockhart“ soll demnach weiterhin der Codename für die schwächere Xbox ohne optisches Laufwerk sein, während „Anaconda“ der Codename für das leistungsfähigere High-End-Modell mit optischem Laufwerk ist.

Nachfolger für Xbox One S und Xbox One X

Lockhart soll dabei den Nachfolger für die Xbox One S darstellen, die Microsoft erst rund 2,5 Jahre nach dem Start der Xbox One Mitte 2016 vorgestellt hatte. Seit Mai dieses Jahres gibt es mit der Xbox One S All-Digital Edition auch eine Variante der Xbox One S ohne optisches Laufwerk. Die bislang von Microsoft offiziell unter dem Projektnamen „Xbox Scarlett“ angekündigte Konsole mit dem Codenamen Anaconda wird hingegen der Nachfolger der Xbox One X, so die Gerüchte.

Modelle mit 4 und 10 TFLOPs Grafikleistung

Microsoft soll demnach, so die Quellen von The Verge, in den letzten Monaten Rückmeldungen der Entwickler eingesammelt haben und Lockhart weiterhin für einen Start im Herbst des nächsten Jahres einplanen. Die technischen Spezifikationen und wie viel langsamer die Konsole im Vergleich zu Anaconda sein wird, sollen allerdings noch nicht finalisiert worden sein. Gerüchten zufolge soll Anaconda eine Grafikleistung von mehr als 10 TFLOPs bieten, während Lockhart nur rund 4 TFLOPs leistet. Dabei soll nicht die Hardware selbst eine andere sein, sondern lediglich die Taktraten sollen geringer ausfallen. Auf eine SSD, die die Ladezeiten deutlich reduziert, soll jedoch auch das günstigere Modell nicht verzichten. Auch die von Microsoft versprochene Abwärtskompatibilität zu Xbox-One-Spielen sollen beide Modelle bieten.

Xbox-Chef Phil Spencer hatte sich zuletzt in einem Interview mit The Verge zwar nichts zu einem zweiten Modell entlocken lassen wollen, sagte jedoch, dass man sowohl bei der Leistung als auch beim Preis konkurrenzfähig sein wolle und von der Xbox One gelernt habe, zu deren Start man teurer und langsamer als die PlayStation 4 von Sony war.

In einem Tweet hat Phil Spencer zudem jüngst geäußert, dass er eine Xbox Scarlett mit nach Hause genommen habe und diese nun als Hauptkonsole einsetze, mit der er seine Xbox-One-Spiele spiele, sich mit der Community verbinde und den Elite-Series-2-Controller nutze. Schenkt man diesen Aussagen Glauben, muss man sich um die Abwärtskompatibilität der Xbox Scarlett wenig Sorgen machen.