T-Mobile mit starkem dritten Quartal

Frank Hüber
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Das dritte Quartal 2005 war das bisher stärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte von T-Mobile International. Das Tochterunternehmen der Deutschen Telekom konnte damit den Zeitraum von Juli bis September gut abschließen.

Besonders erfreulich aus Sicht des Unternehmens war die Entwicklung des Kundenwachstums auf nunmehr 83,1 Millionen Kunden: In Deutschland haben sich im Zeitraum des Quartals rund 530.000 neue Kunden für T-Mobile entschieden, in den USA waren es 1,058 Millionen und in Großbritannien 258.000. T-Mobile hat verglichen mit dem Vorjahresquartal beim Umsatz um 10,6 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro zugelegt. Das EBITDA konnte um 356 Millionen auf 2,7 Milliarden Euro gesteigert werden.

T-Mobile Deutschland setzt seine Strategie des Wachstums fort. Der deutsche Marktführer konnte im abgelaufenen Quartal seine Kundenzahl um 530.000 auf jetzt 28,7 Millionen Teilnehmer steigern. Der Kundenzuwachs verteilt sich zu einem Drittel auf Vertrags- und zu zwei Dritteln auf Prepaidkunden, wobei die Zuwächse laut T-Mobile mit geringeren Kundengewinnungskosten als im Vorjahr realisiert wurden. Diese Kosten sind im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 16 Euro pro Neukunde gesunken. Churn – also die Abwanderungsrate –, EBITDA und EBITDA-Marge (42,5 Prozent) lagen auf Vorjahresniveau. Der Gesamtumsatz ist jedoch im Vergleich mit dem Vorjahresquartal um 2,2 Prozent leicht zurückgegangen. Dies resultiert aus dem Rückgang der Umsätze mit Endgeräten. Die Serviceumsätze (ARPU-Revenues) sind im Vergleich zum zweiten Quartal um 3,9 Prozent gestiegen und lagen auch leicht über dem Wert des Vorjahresquartals. Laut T-Mobile ist zudem festzustellen, dass der Anteil der Kunden, die sich für einen Kartenvertrag ohne Handy (SIM only) entscheiden, also auf subventionierte Geräte verzichten, steigt. Beispiele dafür sind die „Relax Eco“-Tarife: Kunden zahlen für diese Minutenpakete nur den halben Monatspreis, da sie kein Handy zum Vertrag erwerben. Der ARPU blieb mit 23 Euro stabil.

T-Mobile USA übersprang die 20-Millionen-Kundengrenze. Ende September betreute T-Mobile USA 20,3 Millionen Kunden. Innerhalb eines Jahres erhöhte sich die Kundenzahl der US-Tochter damit um rund vier Millionen Kunden. Gleichzeitig konnten die Kosten für die Gewinnung von Neukunden im Vergleich mit dem Vorjahresquartal um 28 Euro gesenkt werden. Den Umsatz steigerte T-Mobile USA im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26,4 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro und das EBITDA lag mit 940 Millionen Euro erstmals auf dem gleichen Niveau der deutschen T-Mobile. Parallel dazu konnte der ARPU gesteigert werden. Er lag zum Ende des Berichtszeitraums bei 42 Euro gegenüber 41 Euro im Vorquartal.

Auf dem englischen Markt zeichnen sich für T-Mobile UK nach eigener Ansicht erste Anzeichen einer Stabilisierung ab. Nach negativen Net-Adds im Vorquartal stabilisierte T-Mobile UK seine Kundenbasis und wuchs um 258.000 Kunden (inkl. Virgin) auf jetzt 16,3 Millionen Kunden. Der Trend bei den ARPU-relevanten Umsätzen zeigt nach den Einbrüchen im ersten und zweiten Quartal 2005 wieder nach oben. Die Rückgänge, die durch das Absenken der Terminierungsentgelte durch den englischen Regulierer entstanden sind, konnten mittlerweile fast ausgeglichen werden. Die EBITDA-Marge von 37 Prozent wird durch 27 Millionen GBP „periodenfremde Rückstellungen“ für die sogenannte „Council-Tax“ positiv beeinflusst, die sich als zu hoch erwiesen hat und aufgelöst wurde.

Die ARPU-relevanten Umsätze der Beteiligungen in Österreich und Tschechien verzeichneten Zuwächse von rund vier beziehungsweise neun Prozent. Insgesamt betrug der Zuwachs in Zentral- und Osteuropa zehn Prozent. Die EBITDA-Marge lag in Zentral- und Osteuropa bei 46 Prozent im dritten Quartal. In Westeuropa waren es 38 Prozent, in den USA 30 Prozent, so dass T-Mobile insgesamt auf 36 Prozent kommt.